Digital vs. Analog
Nicht ganz einfach ist die Wahl einer Digitalzentrale. Klar ist nur, dass es irgendwann schon auf Digital hinauslaufen wird, jedoch sind zunächst alle meine Loks und Triebzüge analog. Das bedeutet für mich, dass ich eine Wahlmöglichkeit brauche, ob ich eine Digitalzentrale oder einen Analog-Trafo an die Gleise anschließe. Mit der geplanten Verkabelung sollte das kein Problem sein. Zu beachten ist dabei jedoch, dass Analog-Loks nicht auf einer digitalen Anlage betrieben werden sollten. Umgekehrt erlauben wohl fast alle modernen Digital-Decoder auch den analogen Betrieb. Daraus folgt für mich der Plan, zunächst die Loks analog zu fahren, Schaltvorgänge von Anfang an digital zu steuern und die Loks mit der Zeit ins digitale Leben upzugraden.
DCC: Standard für Digitalsteuerung
Ein weit verbreiteter Digitalstandard ist DCC (Digital Command Control), allerdings gibt es viele Hersteller, die unterschiedliche Komponenten anbieten. Mit dem DCC-Standard ist es wohl auch möglich, die Komponenten verschiedener Hersteller zu mischen. Das habe ich aber nicht bzw. nur im Notfall vor… Meine Anforderungen an die Steuerung sind:
- Steuerung von Weichen mit Servomotoren
- Steuerung von Signalen, idealerweise mit „weichem“ Lichtwechsel
- Gleisbildstellpult mit Rückmeldung belegter Streckenabschnitte
- Steuerung über PC mit Automatik
- WLAN-Fähigkeit und Steuerung über Smartphone etc.
- (Ein gewisser Grad von Automatik auch ohne PC, z.B. Blockstellen, Anhalten vor roten Signalen usw.) - Diese Anforderung habe ich vorerst aufgegeben, da sie mir keinen Mehrwert bringt... d.h. wenn Automatik, dann mit dem PC.
- Möglichst kompakte Verkabelung
Uhlenbrock
Seit einigen Jahren beobachte ich, was die Firma Uhlenbrock auf den Markt bringt, und da hat sich noch einiges getan, d.h. es gibt jetzt sehr interessante Komponenten im Angebot. Meine Anforderungen sehe ich mit dem Uhlenbrock-System als erfüllbar an, es handelt sich um einen Hersteller, der schon lange im Markt ist, daher habe ich mich dazu entschieden, einfach mal damit loszulaufen (bzw. -fahren). Leider nicht ganz billig, und sicher gibt es auch andere Systeme, die meine Anforderungen erfüllen würden, aber bei Uhlenbrock hat mich vor allem das breite Angebot von modularen Komponenten und insbesondere das Gleisbildstellpult (Track Control) angesprochen.
Loconet und Railcom
Meine Anforderung nach einer möglichst kompakten Verkabelung sehe ich erfüllt in den Standards „Loconet“ (ein Ethernet-ähnliches Bussystem, welches von der Firma Digitrax entwickelt und lizensiert wurde) und „RailCom“ (ein Protokoll zur bi-direktionalen Kommunikation, z.B. zur Fahrzeugerkennung und fahrzeugabhängigen Steuerung von Schaltvorgängen). Es gibt zwar von Uhlenbrock RailCom-Sender, die zusätzlich zu einem Decoder in die Loks eingebaut werden können, aber da ich quasi bei Null anfange, heißt das für mich, dass für mich nur RailCom-fähige Lokdecoder in Frage kommen. Aus dem breiten Angebot an Schaltdecodern fällt die Wahl auf Loconet-Komponenten.
Start in die Digitaltechnik
Was brauche ich also zum Start…? (Anmerkung: Es geht hier nicht nur darum zu starten, sondern auch eine Art Demonstrator aufzubauen,, anhand dessen anschaulich möglichst viele Funktionen getestet werden können.
Zum Schalten von Weichen hat Uhlenbrock vor wenigen Jahren das LocoNet-Servomodul (Artikel-Nr. 63500) auf den Markt gebracht, das bis zu vier Weichen mit Servos steuern kann. Für Lichtsignale gibt es das LocoNet-Schaltmodul (Artikel-Nr. 63410), welches Lichtsignale mit bis zu 4 Signalbegriffen schalten kann und dabei eine weiche Überblendung von Signalbildern bietet. Dabei fällt auf, dass das Schaltmodul mit 16 V Wechselspannung versorgt wird, das Servomodul dagegen mit 12 V Gleichspannung. Und dann gibt es ja noch den einen oder anderen Arduino, der am liebsten mit 5 V Gleichspannung arbeitet. Um dieses Problem kümmern wir uns später…
Und was man noch braucht, ist natürlich eine Digitalzentrale, die leider nicht ganz billig ist, aber ja auch nur einmal benötigt wird. Hier gibt es aktuell von Uhlenbrock die Intellibox 2neo, welche anscheinend so gut wie alle Standards versteht und sowohl mit einem USB-Anschluss als auch mit WLAN ausgerüstet ist.
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