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Gleisbau

Wie bereits erwähnt, habe ich mich für das Peco Code 55 Gleissystem entschieden. In diesem Abschnitt möchte ich beschreiben, wie ich damit meinen Gleisbau realisiert habe.

Gleisbau: Trassenquerschnitt (Bahnkörper)

Die unterste Lage ist das Trassenbrett, das aus 10 mm Pappelsperrholz besteht und direkt mit dem Modulkasten und dessen Querstreben verklebt ist. Für den Trassenquerschnitt bzw. Bahnkörper habe ich mich an der NEM 122 orientiert, nach der sowohl für den Ober- als auch für den Unterbau der Trasse eine Böschung vorgesehen ist. Für den Unterbau verwende ich eine 3 mm dicke Schicht aus Balsaholz. Die Breite des Unterbaus ist 60 mm für eine zweigleisige Strecke. Für den Oberbau nehme ich das Track-Bed von Woodland Scenics. Dieses besteht aus einem weichen geschäumten Material und soll auch gute schalldämpfende Eigenschaften haben. Hier war ich zunächst etwas skeptisch, da ich noch die alten Schaumstoff-Bettungen kenne, die sich über die Jahre chemisch verändern und zu einer klebrigen Masse werden. Das Track-Bed macht im Gegensatz dazu einen stabilen Eindruck und soll nach Angaben des Herstellers sehr langlebig sein. Erhältlich ist dieses Material als Rolle und als Streifen, jeweils 3 mm dick und 3,17 cm breit. Außerdem befindet sich an beiden Seiten der Streifen bereits eine Böschung. Allerdings passt die Breite der Streifen leider nicht zu meinem Parallelgleisabstand (27,5 mm). Daher habe ich auf einer Seite die Böschung abgeschnitten und zwei Streifen nebeneinander auf den Unterbau geklebt. Das geht super mit dem UHU Bastelkleber. In der Mitte zwischen den Streifen ist nun ein schmaler Ritz entstanden, weil ich beim Abschneiden der Böschungen etwas ungenau gearbeitet habe, aber das ist nicht wirklich ein Problem. Spätestens beim Einschottern würde sich der Ritz mit Schotter füllen. Ich habe hier mit etwas Modelliermasse den Ritz gefüllt. Da die Modelliermasse auf Gips basiert, zeigte sich nach dem Trocknen ein weißes Geschmiere auf dem Track-Bed. Aber auch das ist nicht schlimm und lässt sich z.B. mit Revell Aqua Color in der Farbe Anthrazit gut übermalen, so dass keine Spuren der Modelliermasse mehr sichtbar sind. Und sowohl der Kleber als auch die Farbe haben sich gut mit der Bettung vertragen.

Gleisbau: Gleise verlegen

Damit war der Weg frei für die Gleise. Da ich in das kleine Bahnhofssegment möglichst alles einbauen will, was auch bei einer großen Anlage vorkommt (das Segment soll ja eine Art Demonstrator werden), habe ich zwei Weichen eingeplant, und außerdem soll jedes der beiden Gleise aus vier elektrisch voneinander getrennten Abschnitten bestehen. Sicher wäre das aus technischer Sicht nicht unbedingt nötig. Jedoch bietet das Segment so eine schöne Plattform um die Rückmeldung von belegten Abschnitten zu testen (wir haben ja dann insgesamt 8 Abschnitte), z.B. mit einem Gleisbildstellpult. Außerdem lässt sich auch eine spätere PC-Steuerung ganz gut damit testen. Normalerweise reicht es, die Trennstellen auf einer Seite des Gleises zu machen. Da ich die Gleise mit einem Seitenschneider ablänge, muss ich mit doppelten Trennstellen und entsprechend etwas mehr Verkabelung arbeiten. Nicht ganz einfach war hier die Verbindung der einzelnen Gleisstücke. Da gibt es einmal die metallischen Schienenverbinder von Peco, die sehr schnell nicht mehr am Gleis halten (da bin ich von Minitrix eine ganz andere Qualität gewohnt) und deshalb besser angelötet werden. Für die elektrische Trennung wären die Isolierverbinder zu verwenden, die aber nicht zwischen Schiene und Schwelle passen. Hier müsste man also an jeder Trennstelle eine Schwelle ablösen. Zu beachten ist auch noch, dass die abgelösten Schwellen nicht unter die Schienenverbinder passen, das geht nur mit den separat erhältlichen Schwellen oder mit denen, die zusätzlich an Weichen dranhängen.

Gleistrasse mit Unterbau aus Balsabrettchen und Track-Bed

Ich habe an der Stelle wirklich viel experimentiert… Letztendlich habe ich beschlossen, auf Isoliererbinder weitgehend zu verzichten und die Gleise an beiden Ende auf das Track-Bed zu kleben. Hier kommt wieder der Bastelkleber zum Einsatz, was den Vorteil hat, dass ein einzelnes Gleisstück leicht mit einem Cutter-Messer wieder vom Track-Bed gelöst werden kann ohne dass ein längerer Gleisbau herausgerissen werden muss. Somit muss also nur an den Stellen, wo die Kabel angelötet werden (idealerweise an einem Ende des Gleises), eine Schwelle entfernt und später eine neue Schwelle untergeschoben werden. Besonders wichtig ist an dieser Stelle noch ein sauberer Übergang von einem Gleisstück zum nächsten. Hierfür habe ich mir Positionierhilfen mit Kerben in der Spurweite und im Parallelgleisabstand (ähnlich der Parallelgleislehren) 3D-drucken lassen. Eine gute Alternative sind sicher auch Gleisklammern. Wichtig ist nur, dass die Gleisübergänge fixiert werden bis der Kleber getrocknet ist.

Segment mit Bahnhof und zwei Gleisen

Damit habe ich nun alles beschrieben, was für den grundsätzlichen Aufbau der Gleistrassen wichtig ist. Ein besonderes Thema sind die Weichen, die auf einer separaten Seite beschrieben werden. Auch die Verkabelung wird noch auf einer eigenen Seite beschrieben.

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